Mitarbeiterinterviews
Ich bin Birgit Geisler und arbeite hier als Ergotherapeutin.
Sie ist sehr vielfältig. Ich leite den Beschäftigungsbereich im Pflegedienst Schmidt. Das heißt, ich schreibe die Pläne für die Beschäftigungen der Bewohnerinnen und Bewohner und ich organisiere die Dienstpläne der Kolleginnen und Kollegen, die für all die Aktivitäten sorgen. Ich denke auch viel darüber nach, was für wen gut sein könnte und natürlich arbeite ich auch selbst mit den Menschen, die hier leben.
Sowohl als auch! Bei Gruppenbeschäftigungen bewegen wir uns zum Beispiel zu Musik oder es gibt eine Salatgruppe, die gesunde Rohkost für die Mahlzeiten zubereitet. Es gibt auch eine Backgruppe und natürlich Angebote im Bereich kreatives Gestalten. So wird das Hochbeet auf der Terrasse von einer Gruppe unter Federführung einer Bewohnerin im Jahrenzeitenwechsel gestaltet. Die Dame hatte früher selbst einen großen Garten. Diese Gruppen-Aktivitäten haben feste Termine vormittags und nachmittags. Es geht uns dabei natürlich auch darum, dass sich Bewohnerinnen und Bewohner untereinander kennenlernen und austauschen. Denn Menschen bleiben fitter in Gesellschaft.
Hier gibt es sehr differenzierte Pläne, ergänzt natürlich auch durch Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie, für die Externe zu uns ins Haus kommen.
Uns ist es tatsächlich wichtig, Feste zu feiern. Wir feiern die Geburtstage und denken uns da immer etwas Besonderes aus. Und wir organisieren jahreszeitliche Feste: Fasching, ein Sommerfest... Das sind immer besondere Tage, die hier alle sehr genießen.
Schon seit Anfang 2003. Ich habe den Bereich aufgebaut.
An meiner Arbeit schätze ich besonders mein Team. Und dass wir hier auf jeden einzelnen individuell eingehen können. Am Pflegedienst Schmidt schätze ich, dass es ein Familienbetrieb ist und dass sich das im Alltag widerspiegelt: Hier hört man einander zu, man gestaltet gemeinsam. Und natürlich mag auch ich die Lage am Hang, die Nähe zur Natur und die Tiere, die hier leben und die wir in die Aktivitätsgestaltung miteinbeziehen können.
Wissen Sie, bevor ich nach der Wende zur Ergotherapeutin mit Schwerpunkt Geriatrie umschulte, war ich Erzieherin und arbeitete mit kleinen Kindern. Die Motivationsstrategie ist bei älteren, pflegebedürftigen Menschen und bei Kindern ähnlich: Man erreicht wenig durch Zwang oder Druck, über spielerische Zugänge und mit Geduld geht aber umso mehr. Es ist wichtig, die Bewohner zu kennen und auch Angehörige zu fragen, woran jemand früher Freude hatte. Über Biographisches merken manche gar nicht, dass ich mit ihnen Gedächtnistraining mache. Es ist wichtig, alle Sinne zu aktivieren – und man sollte auch Berührungen zulassen.
Wir bekommen viel Lob für unsere Arbeit, Worte der Dankbarkeit, aber auch mal eine Umarmung oder Pralinen. In den Zeiten des Lockdowns mussten wir unser Angebot zurückfahren. Nicht nur uneingeschränkt Besuch empfangen zu dürfen, auch Ausflüge zum Beispiel in Geras wunderschönes Theater anbieten zu können, das wünsche ich mir für unsere Bewohner. Denn je mehr Möglichkeiten es gibt, das Leben zu genießen, umso besser werden, ganz nebenbei, auch Motorik und Gedächtnis trainiert!